Wenn der FI-Schalter auslöst, schaltet er den betroffenen Bereich zur Sicherheit ab. Das ist sein Job, denn irgendwo fließt Strom auf einem falschen Weg. In Altbauten passiert das häufiger, weil im Laufe der Jahre viel nachgerüstet wurde und alte mit neuen Teilen zusammenarbeiten. Hier erklären wir die häufigsten Ursachen, wie sich das im Alltag zeigt und wie wir so ein Problem üblicherweise angehen.
Übersicht
Warum löst ein FI überhaupt aus
Ein FI vergleicht den hinfließenden Strom mit dem zurückfließenden Strom. Gibt es eine Abweichung, zum Beispiel weil Feuchtigkeit oder ein Defekt einen Teil des Stroms zur Erde ableitet, schaltet er ab. Das schützt Menschen und Anlage.
Die 7 häufigsten Ursachen im Altbau
1) Feuchtigkeit im Außenbereich
Typisch sind Außenlampen, Gartensteckdosen, Carports oder der Teich. Nach Regen oder morgens mit Tau fällt plötzlich der FI. In Gehäusen sammelt sich Wasser, Dichtungen sind alt oder Verschraubungen nicht mehr dicht. Feuchte und Schmutz werden leitfähig und der FI reagiert.
- So zeigt es sich: Auslösung bei Nässe, morgens, nach starkem Regen.
- Unser Ansatz: Außenstellen prüfen, undichte Lampen oder Dosen ersetzen, Schutzart verbessern und Außenbereiche elektrisch so trennen, dass der Rest des Hauses in Betrieb bleibt.
2) Gealterte Isolation und angeknackste Leitungen
Der FI fällt scheinbar ohne Muster. Mal beim Staubsaugen, mal beim Lichtschalten. Über Jahrzehnte altern Kabelisolationen, Leitungen wurden vielleicht beim Bohren getroffen oder gequetscht. Dadurch entstehen kleine Kriechströme.
- So zeigt es sich: Wiederholte, unklare Auslösungen in verschiedenen Situationen.
- Unser Ansatz: Abschnitte nacheinander prüfen, fehlerhafte Stellen gezielt austauschen und Abzweigdosen sauber entlasten.
3) Vermischung von Neutralleiter und Schutzleiter nach Teilsanierungen
Wenn alte und neue Bereiche sich ungünstig mischen, kann der FI fallen, sobald mehrere Räume gleichzeitig genutzt werden. Ursache ist oft eine fehlende saubere Trennung der Leiter.
- So zeigt es sich: FI fällt erst, wenn mehrere Kreise gleichzeitig aktiv sind.
- Unser Ansatz: Leiter sauber trennen und Bereiche so ordnen, dass sie sich nicht gegenseitig beeinflussen.
4) Unpassender FI-Typ bei modernen Geräten
Wallboxen, Photovoltaik, elektronische Dimmer oder Antriebe verhalten sich elektrisch anders als klassische Verbraucher. Ein normaler FI passt dann nicht immer und kann zu Fehlauslösungen führen.
- So zeigt es sich: Auslösung beim Start der Wallbox oder des Wechselrichters.
- Unser Ansatz: Den für die Geräte passenden FI-Typ wählen, damit die Anlage ruhig und sicher läuft.
5) Viele kleine Leckströme auf einem einzigen Stromkreis
Ein modernes Zuhause hat viele Netzteile und Elektronik. Laptop, Monitor, Ladegeräte, Drucker und Fernseher hängen oft an derselben Steckdosenleiste. Jedes Gerät verursacht einen winzigen Ableitstrom. Zusammen kann das die Auslöseschwelle erreichen.
- So zeigt es sich: FI fällt scheinbar zufällig bei gleichzeitiger Nutzung vieler Geräte.
- Unser Ansatz: Verbraucher sinnvoll verteilen oder Bereiche trennen, damit nicht alles an einem einzigen Kreis hängt.
6) Defekte Heizstäbe, Pumpen oder Haushaltsgeräte
Wenn der FI beim Aufheizen der Waschmaschine, beim Boiler, bei einer Fußbodenheizung oder bei der Gartenpumpe fällt, steckt häufig das Gerät selbst dahinter. Heizelemente und Dichtungen altern.
- So zeigt es sich: Auslösung beim Starten oder Aufheizen eines bestimmten Geräts.
- Unser Ansatz: Geräte einzeln testen, defekte Geräte reparieren oder austauschen und bei Bedarf getrennt absichern.
7) Lose Klemmen, brüchige Schalter und alte Steckdosen
Auch einfache Dinge wie eine lockere Steckdose oder ein in die Jahre gekommener Schalter können Auslöser sein. Auffällig ist dann, dass der FI beim Schalten fällt oder ein Schalter warm wird.
- So zeigt es sich: Auslösung beim Schalten oder fühlbar warme Schalter.
- Unser Ansatz: Klemmen festigen, alte Bauteile ersetzen und mechanisch sauber montieren.
Was Sie selbst gefahrlos testen können
- Steckergeräte prüfen: Alle Stecker an den betroffenen Steckdosen ziehen, FI wieder einschalten und Geräte nacheinander anstecken. Fällt der FI bei einem Gerät, ist es wahrscheinlich der Verursacher.
- Außenbereiche isolieren: Außenlampen und Gartensteckdosen am Sicherungsautomaten vorübergehend abschalten, falls beschriftet. Nach dem Trocknen erneut testen.
- Sichtkontrolle: Feuchte in Leuchten, brüchige Steckdosen, lockere Abdeckungen. Bitte nicht in Verteilern oder Klemmdosen arbeiten.
Fragen & Antworten
Warum löst der FI vor allem bei Regen oder morgens aus?
Feuchtigkeit macht Schmutz leitfähig. Besonders Außenlampen, Gartensteckdosen oder feuchte Kellerräume sind dann anfällig. Wenn alles wieder trocknet, funktioniert meist alles normal, bis zur nächsten Feuchteperiode. Daher lohnt sich eine Kontrolle auf undichte Gehäuse oder alte Dichtungen.
Kann ich Außenlampen einfach abdichten und ist es dann erledigt?
Bessere Dichtungen helfen, aber oft sind Gehäuse, Verschraubungen oder alte Klemmen die eigentliche Ursache. Häufig ist es sinnvoll, betroffene Lampen oder Dosen komplett auszutauschen. Zusätzlich empfiehlt es sich, Außenbereiche elektrisch getrennt abzusichern, damit bei einem Fehler nicht das ganze Haus stromlos ist.
Der FI löst unregelmäßig aus. Wie finde ich den Fehler?
Trennen Sie zunächst alle Geräte vom Strom und stecken Sie sie nacheinander wieder ein. So lässt sich oft erkennen, ob ein bestimmtes Gerät den FI auslöst. Bleibt das Problem bestehen, liegt der Fehler meist in der Hausinstallation. Dann sollte eine Elektrofachkraft die betroffenen Stromkreise gezielt durchmessen.
Was kostet die Fehlersuche?
Das hängt vom Umfang ab. Wir beginnen mit einer strukturierten Diagnose. Danach erhalten Sie ein kurzes Messprotokoll und eine klare Empfehlung, was sinnvoll ist. Ob einfache Reparatur, Tausch einzelner Komponenten oder eine Modernisierung der betroffenen Stromkreise.